Rettungsdienst im Landkreis Havelland

Rettungsdienst im Havelland


Auf diesen Seiten stellen wir nicht nur Organisation, Ausstattung und Kerngeschäft des havelländischen Rettungsdienstes vor. Wir berichten auch über die vielfältigen Aktivitäten und Projekte, welche diese Gesellschaft auszeichnen. Leider hat Corona uns auch an dieser Stelle seit 2020 einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht – vieles konnte gar nicht oder nur in sehr reduzierter Form stattfinden, manches wurde ausgebremst. Daher gibt es in der Darstellung einige „Lücken“. Die mit Beginn des Jahres 2021 begonnenen Schutzimpfungen gegen das Virus geben uns jedoch Hoffnung, dass wir bald wieder auf dieser Ebene loslegen können.
Wissenswertes über den Rettungsdienst Havelland gibt es trotzdem zu berichten – lesen Sie selbst!

Unser Einsatzgebiet


Durch Theodor Fontanes Ballade „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ ist diese Region weit über die Grenzen des Landes bekannt geworden. Neben dem Birnen spendenden Landadel vergangener Zeiten ist hier aber auch die Brille beheimatet. In der Optikstadt Rathenow wurde sie erstmals industriell gefertigt. Auch der Traum vom Fliegen wurde im Havelland wahr. Otto Lilienthal erprobte hier seine Fluggeräte am hiesigen Gollenberg, der mit knapp 110 Metern höchsten Erhebung im Havelland.

Das Bild der wasserreichen Idylle ist aber nur ein Gesicht der Region: Die Nähe zu Berlin und die vielen Berufspendler führen zu sehr unterschiedlichen Herausforderungen für die Retter: Die für die Region typischen Alleen stellen leider immer wieder einen Unfallschwerpunkt dar. Andererseits verlaufen auch der westliche Teil des Berliner Rings (A10) sowie zwei Hochgeschwindigkeitsstrecken der Deutschen Bahn durch den Landkreis. Und die Nähe zum gegenwärtig sehr stark frequentierten Flughafen Berlin Tegel rundet das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten ab.

Unsere Organisation


Seit 2011 ist dies das Einsatzgebiet der Rettungsdienst Havelland GmbH (RHG). Als Tochterunternehmen der kommunalen Havelland Kliniken Unternehmensgruppe erbringt sie sämtliche Leistungen der bodengebundenen Notfallrettung und des betreuungspflichtigen Krankentransportes im Sinne des Brandenburgischen Rettungsdienstgesetzes. Die Notfallrettung umfasst dabei aktuell eine Bevölkerung von 162.166 Einwohner/-innen auf einer Fläche von 1.726 km2, die Prognose für 2030 stellt sich mit einer Kalkulation von 170.000 Einwohner/innen ansteigend dar (Imagebroschüre Landkreis Havelland 31.12.2017). Eine Folge davon ist ein kontinuierlicher Anstieg der Einsatzfrequenz im Rettungsdienst: Während 2014 noch 20.281 Einsätze zu verzeichnen waren, waren es in 2018 schon rund 23.000 Einsätze. Disponiert und koordiniert werden diese Einsätze durch die integrierte Regionalleitstelle „Nordwest“ mit Sitz in der Landeshauptstadt Potsdam. 167 hauptamtliche Retterinnen und Retter der RHG stehen für die notfallmedizinische Versorgung der Havelländerinnen und Havelländer zur Verfügung. Verteilt auf 10 Rettungswachen sind sie rund um die Uhr im Einsatz.

Unsere Herausforderungen


Die Bevölkerungsentwicklung gestaltet sich im Landkreis sehr unterschiedlich: Die an Berlin angrenzenden östlichen Gebietskörperschaften Falkensee, Dallgow-Döberitz, Wustermark und Brieselang verzeichnen einen deutlichen Zuwachs junger Bevölkerung. Das westliche Havelland ist hingegen geprägt von rückläufigen Einwohnerzahlen sowie steigendem Altersdurchschnitt. Der Anteil der Personen über 65 Jahre wird im gesamten Landkreis von ca. 22 % im Jahr 2014 auf fast 32 % im Jahr 2030 anwachsen.

Dieser Umstand beeinflusst das Einsatzgeschehen erheblich und sorgt für neue Herausforderungen in punkto Strukturanpassung und Qualifikation des Personals im Rettungsdienst. Grundsätzlich werden sich aufgrund der steigenden Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Zukunft die Anforderungen an die Retterinnen und Retter in qualitativer und quantitativer Hinsicht erhöhen. Das zunehmende Alter der Patienten führt neben einer Zunahme der Einsatzzahlen zu komplexer werdenden Notfallsituationen sowie der Veränderung von Krankheitsbildern der Hilfesuchenden.