Notfallzentrum der Klinik Nauen
Im Notfall immer für Sie da
Unser interdisziplinäres Notfallzentrum ist die erste Anlaufstelle für alle medizinischen Notfallpatienten. Jährlich kommen ca. 24.000 Patienten, die wegen einer akuten Erkrankung bzw. schweren Verletzung ärztliche Hilfe benötigen. Dafür steht unser Team der Notfallmedizin rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche bereit. 60-80 Patienten am Tag werden in unserem Notfallzentrum akut behandelt. Ein Drittel von ihnen wird mit dem Rettungsdienst eingewiesen, der überwiegende Anteil kommt selbständig oder mit Angehörigen zu uns. Daher ist es auch nicht genau absehbar, wie viele Patienten gleichzeitig versorgt werden müssen. Und somit sind auch die Wartezeiten nicht auf den Punkt planbar.
Patienten, die nicht über den Rettungsdienst kommen, finden das Notfallzentrum über den Haupteingang im linken Flur des Erdgeschosses. Über den Ticketautomaten wird Ihnen eine Nummer zugewiesen, mit der Sie im weiteren Verlauf aufgerufen werden: Ihre Nummer erscheint dabei auf dem Monitor im Wartebereich. Dort erfolgt die Anzeige, in welchen Bereich oder Raum Sie sich begeben müssen. Die erste Ihrer Anlaufstellen ist dabei die Anmeldung.
Um Hilfesuchenden auch außerhalb der Sprechzeiten der niedergelassenen Ärzte/Ärztinnen eine zentrale Anlaufstelle bieten zu können, wurde die bisherige Notfallversorgung um eine Ärztliche Bereitschaftspraxis (ÄBP) der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) erweitert. Somit können alle Patienten ihrer Versorgungsstufe gemäß zeitnah behandelt und falls notwendig auch weitergeleitet werden.
- Sprechzeiten Ärztliche Bereitschaftspraxis (ÄBP)
- Mi: 14:00 - 21:00 Uhr
- Fr: 14:00 - 21:00 Uhr
-
Wochenenden, Feiertage, Heiligabend und Silvester
9:00 - 19:00 Uhr
- Was sollten Sie ins Notfallzentrum mitbringen?
- Versichertenkarte der Krankenkasse
- Personalausweis
- Arztbriefe (sofern vorhanden)
- Medikamentenliste (sofern vorhanden)
- Röntgenbilder oder CD (sofern vorhanden)
Ablauf der Patientenversorgung
Um die Schwere Ihrer Erkrankung schnell einschätzen zu können, wird bei Ihrer Ankunft im Notfallzentrum eine Triage-Schwester / ein Triage-Pfleger eine international etablierte und standardisierte Ersteinschätzung Ihrer Symptome vornehmen. Das speziell dafür ausgebildete und zertifizierte Triage-Personal nimmt sich Ihrer Beschwerden an und misst verschiedene wichtige Werte, wie beispielsweise Blutdruck und Herzfrequenz. Anschließend werden alle Patientinnen und Patienten nach der Behandlungsnotwendigkeit ihrer Erkrankung versorgt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Reihenfolge der Patientenbehandlung nicht unbedingt nach dem zeitlichen Erscheinen richtet. Sie orientiert sich an der festgelegten Behandlungsdringlichkeit.
Neben der medizinischen Aufnahme nehmen wir bei Ihrer Ankunft auch Ihre persönlichen Daten auf. Dazu lesen wir Ihre Krankenkassenkarte ein. Anschließend werden Sie einem Arzt / einer Ärztin vorgestellt, die in Abhängigkeit von Ihren Beschwerden verschiedene Untersuchungen veranlasst, um Ihnen helfen zu können. Erst danach kann eine Entscheidung getroffen werden, ob eine Behandlung ambulant oder stationär erfolgen muss. Je nachdem, welche Diagnostik während Ihrer Behandlung zur Abklärung Ihrer Beschwerden erforderlich ist (z.B. Computertomographie, Ultraschall), kann es zu unterschiedlichen Aufenthaltsdauern und Wartezeiten kommen.
Hinter jedem körperlichen Symptom können sich verschiedene Krankheitsbilder und lebensbedrohliche Erkrankungen verbergen. Deshalb gehören Notfälle in unverzügliche und professionelle Behandlung. Die wichtigste Aufgabe für unser Team ist es, zeitkritische Erkrankungen rasch zu erkennen und die passende Therapie umgehend einzuleiten. Schnelle Entscheidungswege, gebündelte medizinische Kompetenz und eine hochwertige technische Ausstattung ermöglichen Ihre umfassende und rasche Behandlung. Dazu greifen wir auf festgelegte medizinische Handlungsabläufe zurück.
Leistungsprofil
Unser Team arbeitet in zwei räumlich getrennten Bereichen: Zum einen überwachen und versorgen wir im Überwachungsbereich Patienten mit schweren Krankheitsbildern wie zum Beispiel Schlaganfall, Herzinfarkt oder Lungenentzündung. Sie benötigen oftmals eine enge medizinische und pflegerische Betreuung. Zusätzlich werden Patienten durch den Rettungsdienst eingewiesen, die sich in akuter Lebensgefahr befinden. Sie werden in einem speziell ausgerüstetem Raum, dem sogenannten Schockraum, akut intensivmedizinisch versorgt. Parallel stellen sich Patienten, die nicht überwachungspflichtig sind, in unserem ambulanten Bereich vor und werden hier untersucht und betreut. Diese Dreiteilung unserer Aufgaben und Ressourcen ist mit dafür verantwortlich, dass es zu Wartezeiten in der Behandlung kommen kann.
AMBULANTER VERSORGUNGSBEREICH
Für die schnelle ambulante Versorgung stehen 4 Untersuchungsräume zur Verfügung, die mit moderner Medizintechnik ausgestattet sind.
Hier werden Sie untersucht und fachspezifisch betreut.
Alters Unit
Im ambulanten Versorgungsbereich befindet sich ein speziell altersgerecht ausgestatteter Raum, in dem Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter (ab 70 Jahre) versorgt, behandelt und ihr Versorgungsbedarf gezielt eingeschätzt werden kann. Notaufnahmen per se sind für ältere Patienten sehr Stress behaftet: die fremde Umgebung, ständig wechselnde Bezugspersonen, eine Geräuschkulisse, grelles Licht wirken sich negativ aus und können mitunter zu einem akuten Verwirrtheitszustand führen. Die Alters Unit bietet die Chance diese Stressfaktoren spürbar zu reduzieren. Speziell geschultes Personal der Notfallversorgung arbeitet zusammen mit der fachgeriatrischen Abteilung, um den Aufenthalt für komplexe Untersuchung und Beobachtung, wie Sturzgefährdung und Gedächtnisbeeinträchtigungen, zu nutzen. Krankheitsbilder stellen sich im Alter oft anders dar. Gerade eine akut einsetzende Wesensveränderung kann der einzige Hinweis z.B. auf eine Infektion sein. Erst wenn dies abgeklärt ist, kann die zielgerichtete Behandlung einsetzen. Auch die Ursache eines Sturzes muss genauer abgeklärt werden: neben Harnwegsentzündungen und zu geringem Blutsalzgehalt können auch herzbedingte Ursachen zu Stürzen führen. Mittels einer Ganganalyse versuchen wir auch eine Sturzgefährdung zu erkennen und im stationären Verlauf durch unterschiedliche Ansätze wie z.B. Physiotherapie, Medikamenteneinstellung zu verringern. Diese hochmoderne Technik kann im Rahmen der Diagnostik betagter Patienten, aber auch für weitere Patientengruppen (neurologische und orthopädische Krankheitsbilder) eingesetzt werden. Ein Bereich des Flures vor der Alters Unit ist mit nicht sichtbaren Sensoren ausgerüstet, Diese spezielle Sensortechnik kann das Gangbild des Patienten erfassen und alle wesentlichen Daten zum Gangbild liefern. Das Gangbild wird als Diagramm auf einem Monitor umgewandelt und bietet dem Arzt/Ärztin Hinweise auf Sturzanfälligkeit, neurologische Symptome, auch Hinweise auf dementielle Veränderungen.
Telenotarzt
In dem Notfallzentrum ist neben dem Notarzteinsatzwagen-Standort auch eine Telenotarzt- Arbeitsplatz angegliedert. Speziell ausgebildete Ärzte des Notfallzentrums können Anfragen der rettungsdienstlichen Besatzung über einen Audio-Video Kontakt direkt beantworten und die Gabe von Medikamenten anordnen, sodass die erweiterte ärztliche medizinische Versorgung ohne Zeitverzug erfolgen kann. Auf den Monitoren des Telenotarztplatzes werden Blutdruckwerte, Herzfrequenz und auch das EKG des Patienten direkt ohne zeitliche Verzögerung übertragen. Der Telenotarzt kann über den Monitor direkt mit dem Patienten und den Rettungsdienst Mitarbeitern Kontakt aufnehmen. Die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes wird somit überbrückt und der Ablauf optimiert. Hoch qualifizierte Rettungsdienstmitarbeiter, die sogenannten Notfallsanitäter, sind durch ihre erweiterte Ausbildung befugt im Rahmen der telenotärztlichen Unterstützung Therapiemaßnahmen einzuleiten, z.B. die Gabe von stark wirksamen Schmerzmitteln. So steht der originäre Notarzt für die Einsätze zur Verfügung, für die er dringend benötigt wird: wie z.B. bei schweren Verkehrsunfällen, Herz-Kreislaufversagen und schwere Atembeschwerden. Derzeit erproben die Havelland Kliniken in Kooperation mit dem Rettungsdienst Havelland den Einsatz des Telenotarztes mit vier entsprechend ausgerüsteten Rettungsfahrzeugen.
ÜBERWACHUNGSBEREICH
Im Überwachungsbereich wird das Herz/ Kreislaufsystem sowie die Lungenfunktion der Patienten kontinuierlich überwacht, sodass bei Verschlechterung des Zustandes ärztlich und pflegerisch sofort eingegriffen werden kann.
6 Betten Kurzlieger
Wie auf einer Intensivstation, stehen in den 2 Zimmern entsprechende Überwachungs-Betten zur Verfügung. Bei längerem Aufenthalt auf der Überwachungsstation erhält der Patient eine entsprechende Verpflegung. Sollte sich der Patient nach längerem Überwachungsaufenthalt stabilisieren und konnte durch die erweiterte Diagnostik eine Erkrankung, die einen weiteren Krankenhausaufenthalt zwingend notwendig macht, ausgeschlossen werden, ist eine Entlassung in die Häuslichkeit möglich.
2 Isolierungszimmer
Die Isolierung von infektiösen Patienten ist in der letzten Zeit vor allem durch das Coronavirus ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit gerückt. Doch es gibt andere Keime, die schon länger einen Isolierungsbedarf mit sich bringen wie etwa das Noro- oder das Rotavirus, Salmonellen oder multiresistente Keime (MRSA). Patienten der Notfallversorgung stehen nun für solche Situationen zwei feste Isolierungszimmer zur Verfügung.
2 Betten Stroke Unit
Ein akuter Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem jede Minute zählt. Die Havelland Kliniken haben große Erfahrung mit strukturierter Schlaganfallversorgung. Ihre Stroke Unit umfasst neben der Versorgung der Patienten die lückenlose, medizinische Überwachung in der Akutphase. Es gilt, Komplikationen zu vermeiden, die die Prognose der Patienten verschlechtern. Durch eine engmaschige personelle Betreuung und Monitorüberwachung lebenswichtiger Funktionen können diese frühzeitig erkannt und behandelt werden. Neben der Versorgung unserer Patienten durch zwei Neurologen des Klinikums sind wir in einem telemedizinischen Netzwerk (ANNOTeM) organisiert. Dieses sichert die unmittelbare fachneurologische Beurteilung unserer Patienten rund um die Uhr ab.
Schockraum
Das Notfallzentrum Nauen ist als lokales Traumazentrum zertifiziert. Entsprechend wird eine hochmoderne Medizintechnik vorgehalten, um verunfallte Patienten zeitgerecht optimal zu versorgen. Interdisziplinär erfolgt in festgelegten Ablaufstrukturen die Diagnostik und stabilisierende Behandlung des Patienten.
Weitere Versorgungseinrichtungen
In unmittelbarer Nähe des Notfallzentrums befindet sich das Herzkatheterlabor, die Radiologie mit Computertomograph (CT) und Magnetresonanztomograph (MRT) sowie das Zentrallabor der Klinik. Mit dem angegliederten Hubschrauber- Landeplatz können jederzeit Patienten, die eine erweiterte, spezialisierte Akut-Therapie benötigen, in ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung transportiert werden.
Chefärztin Abteilung Notfallmedizin
Dr. med. Petra Wilke
Fachärztin für Anästhesiologie
ZB Intensivmedizin/ Notfallmedizin/ Klinische Akut- und Notfallmedizin
Klinik Nauen
Tel.: 03321 42-1940
Fax: 03321 42-151035
Klinik Rathenow
Tel.: 03385 555-3100
Fax: 03385 555-3109
E-Mail: petra.wilke@havelland-kliniken.de
Leitung Nauen:
Markus Oelrich
Facharzt für für Allgemein- und Viszeralchirurgie
ZB Intensivmedizin/ Notfallmedizin/ Klinische Akut- und Notfallmedizin
Klinik Nauen
Tel.: 03321 42-1940
Fax: 03321 42-151035
E-Mail: markus.oelrich@havelland-kliniken.de